Infos zur Massage nach Dr. Pressel
Vorbedingung für Gesundheit und Heilung im menschlichen Organismus und zur Wiederherstellung eines gesunden Seelenlebens (Lebensfreude) ist eine warme, schmerzfreie, lockere, gut durchtastbare und gut durchströmte Muskulatur. Auch gesunde Sinnesorgane und klares Denken sind nur bei guter Durchwärmung von Kopf bis Fuß gegeben. Die Wärme ist Träger der Ich-Kraft – sie wirkt krankheitsabwehrend, d.h. Immunität stärkend. Der Wärmebildung gilt deshalb in der Massage unsere besondere Sorgfalt!
Bei der Massage nach Dr. Pressel wird die innere Regsamkeit, die z.B. im steifen verhärteten Muskel nicht mehr stattfindet, der Muskulatur vermittelt, so daß die nötigen Lebensströmungen wieder zu fließen beginnen.
Diese Ströme erlebt der Gesunde – zumeist unbewußt – als selbstverständliche Leichte, als Wärme (die Durchblutung nimmt zu), als Entspannung (in der Muskulatur), als Müdigkeit (wenn Ballaststoffe ausgeschieden werden), als Entschlußkraft oder hellere Stimmung (in der Seele), als Musik oder Bewußtseinsklarheit (für den Geist), als Bewegungsfreude, Lebensmut und Kraft, als Einfallsreichtum und schmerzfreies Zusammenarbeiten aller Organe.
Tiefgreifende Massagen lösen zuerst behutsam einschleichend und diagnostisch tastend, dann kräftiger, auch einem evtl. Schmerz begegnend, die Strömungshindernisse (Bild eines vom Geröll vermurten Baches oder einer versumpften sauren Wiese) und befreien die kristallisierten Kräfte, schaffen Gefälle und Strömungsmöglichkeit. Weitere Wirkung geschieht im Nachtschlaf nach der Massage.
Da alle Organe durch Kreislauf und Nervensystem miteinander verbunden sind, erreicht die aus der Muskulatur befreite Strömung nach einer Reihe von Massagen alle Organe im Stoffwechsel und Herz-Atembereich, die Sinne und das Nervensystem und schließlich die Persönlichkeit, das Ich. Hand in Hand mit der Durchströmung und der Lösung von Blockaden geht das Auflösen eines evtl. Schmerzes und ein Prozeß der Heilung von Organfunktionen kann möglich werden.
Durch die tiefe Arbeit an der Muskulatur kann der Wille des Patienten zur Mitarbeit an der Gesundung angeregt werden.
Dazu hilft diese „schicksalsordnende Massagekur“ (Dr. Pressel). Wir wissen, daß nicht alle Krankheiten geheilt werden können, aber auch in ganz schwerer Leidensbedrängnis wird durch die Massage tiefgreifend Gutes für Leib, Seele und Geist des Kranken getan und dankbar angenommen.
Die Indikationen sind vielfältig und bewährt seit 65 Jahren in Praxen, Sanatorien und Krankenhäusern:
Chronische Krankheiten, z.B. Asthma, Diabetes mel., Morbus Crohn, Colitis ulcerosa usw., Herz und Lungen- krankheiten, seelische Verstimmungen, psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen, Trauma- und Schock-Folgen, Allergien und Immunitätsschwäche, Süchte und die Erkrankungen des Bewegungsapparates, in der Rekonvaleszens usw.
Die Behandlung erfolgt gestuft in zwei Abschnitten:
Das eine Mal wird der „untere“ Mensch (Beine/Füsse und Kreuz), das zweite Mal der „obere“ (Rücken und Arme) behandelt. Eine sog. Ganzbehandlung, wie es manche Patienten am Anfang erwarten, würde dem Patienten bei dieser Behandlungsmethode mehr schaden als nutzen. (Zitat Dr. Pressel: “Wenn man von zwei Seiten zugleich in ein Rohr hinein bläst, steht alles still“). Bei den jeweils ersten Behandlungen kommen auch Schröpfgläser zum Einsatz.
Die Beinmassage betont einen Strom von den Füßen aufwärts, regt die Einatmung und die Verdauung an, wirkt Bewußtseins-weckend, durchlichtend und strukturierend. Die Rückenmassage betont den Strom vom Kopf abwärts, regt die Ausatmung, gesunde Rhythmen im Organismus und den Aufbau an.
Es wird also eine Pendelbewegung in Gang gesetzt, die dem Bild einer Lemniskate entspricht und auf die Dauer ein harmonisches Miteinander, ein freies Ineinandergreifen verschiedener Organsysteme und Körperregionen ermöglicht; denn gesund ist der Mensch, wenn er harmonisch verbindet den oberen mit dem unteren Menschen durch den Vermittler, der im Rhythmischen pulsiert und atmet.
Um einzelne Organe und deren Funktionen zu anzuregen und zu stärken, werden auch Organeinreibungen durchgeführt, die aus der Rhythmischen Massage nach Dr. Hauschka kommen.
Diese Massage stellt auch einen wichtigen salutogenetischen Ansatz dar, der mit der Frage „wie erhalte ich mich gesund?“ darauf hinzielt, die Gesundungskräfte zu fördern und zu erhalten.
Weitere Gesichtspunkte aus der Praxis:
Es sollten mindestens 3 Nächte zw. den einzelnen Behandlungen liegen, aber jede Woche, in rhythmischer Regelmäßigkeit, wenigstens ein Termin stattfinden.
Je nach Indikation und Beschwerden sind auch Teil-Massagen der Arme, Knie, Oberschenkel und Füße ergänzend oder einzeln möglich, ebenso die Organeinreibungen und Schröpfbehandlungen. Spezielle Öle und Salben (z.B. Metallsalben) können nach ärztlicher Verordnung angewendet werden.
Zur Vertiefung:
- Buch: Dr. med. Simeon Pressel: „Bewegung ist Heilung“, Verlag Freies Geistesleben
- Lies Pressel: „Massage nach Dr. Pressel“, Merkurstab, Jahrgang 2007, Heft 1